Swiss Sustainable Finance (SSF) hat im Mai 2024 die erste Marktstudie zu nachhaltigen Kreditvergaben durch Schweizer Banken veröffentlicht. Die Studie ist in Zusammenarbeit mit der ZHAW School of Management and Law entstanden. Die ABS engagierte sich bei der Entwicklung der Studie und nahm an der Befragung teil.
Die ABS hat 2023 das Online-Tool «ABS-ImmoImpact» zur Bewertung und Einstufung der Nachhaltigkeit von Gebäuden entwickelt, das ihr bisheriges Immobilienrating ablöst.
Am Steueramt kommt niemand vorbei. Und keine andere Verwaltung weiss so viel über die Menschen, die im Ort leben. Ein Besuch. In Zürich, einer der reichsten Städte der Welt.
Libertäre sehen den Staat als notwendiges Übel. Sie möchten ihn auf ein Minimum reduzieren. Steuern bräuchte es dafür wenig bis keine.
Wegen des Steuerwettbewerbs fehlt vielen Staaten Geld – etwa für Gesundheit, Bildung und die ökologische Transformation. Es fehlen auch die Gesetze, um das schädliche System zu stoppen. Jetzt will die Uno eine Steuerpolitik vorantreiben, die sie selber ausgestaltet.
Das Steuersystem in der Schweiz ist stark vom Föderalismus geprägt: Nicht nur der Bund, sondern auch die Kantone und die Gemeinden erheben Steuern. Verschiedene Zahlen, Fakten und Grafiken geben einen Einblick in die Funktionsweise dieses komplexen Systems.
Über Steuern kann der Staat umweltfreundliches Verhalten fördern. Dafür bietet ihm das Steuersystem mehrere Hebel. Theoretisch. Denn bislang sind in der Schweiz alle Vorstösse für eine ökologische Steuerreform gescheitert. Warum?
Johann Hug vom Verein taxmenow fordert eine höhere Besteuerung der berüchtigten «reichsten Prozente» an der Spitze der Pyramide. Dass er selbst auch zu ihnen gehört, war ihm zunächst gar nicht bewusst.
In touristischen Berggemeinden fehlen zunehmend Wohnungen für Familien und Menschen, die dort arbeiten. Betroffen ist auch Pontresina GR. Eine neue Steuer für die «Zweitheimischen» soll das Dorfleben erhalten. Gemeindepräsidentin Nora Saratz Cazin erklärt.
Ein Kommentar von Rico Travella,
Mitglied der Geschäftsleitung der ABS
Ursprünglich dienten Steuern vor allem dem Machterhalt eines Staates. Seit dem 20. Jahrhundert ist der Kampf gegen Krisen und soziale Not in den Vordergrund gerückt. Wie ist das moderne Steuersystem in der Schweiz entstanden? Und wo geht die Reise hin?
Die «Ökosteuer» war ein Prestigeprojekt der früheren Finanzministerin Widmer-Schlumpf und der letzte grosse Versuch des Bundes, eine ökologische Steuerreform einzuführen. Mit einem umfassenden Lenkungssystem wollte er die Energiewende in der Schweiz vorantreiben.
Öffentliches Geld ist in der Schweiz knapp, vor allem wenn es um Sozialausgaben geht. Ein Grund dafür ist das ökonomische Prinzip, dass das Staatsdefizit aus Gründen der Stabilität möglichst klein bleiben sollte. Für die Vertreterinnen und Vertreter der Modern Monetary Theory ist dies allerdings ein «Mythos».
Wird alles teurer wie momentan in der Schweiz, spürt das eine Gruppe von Menschen besonders: jene, die nahe der Armutsgrenze leben. Ihr sowieso schon knappes Budget reicht, wenn überhaupt, nur noch für das Nötigste. Viele verzichten trotzdem auf staatliche Unterstützung und halten stattdessen die Einschränkungen aus.
Die junge Inderin Meghana arbeitete als Tagelöhnerin, bis ihr ein Kredit von 550 Franken eine neue Perspektive eröffnete.
* Auf Diskretionswunsch von Meghana nennen wir ihren Nachnamen nicht.
In der Schweiz muss die Grundversorgung im Zahlungsverkehr gewährleistet sein – «im ganzen Land». Trotzdem ist rund ein Prozent der Bevölkerung von grundlegenden Rechten und Dienstleistungen, wie sie Banken und die Post anbieten, ausgeschlossen.
Was finanzielle Inklusion genau ist, warum es sie braucht und was sie tatsächlich bringt. Ein Überblick.
Mehr Menschen an sicheren Finanzleistungen teilhaben zu lassen, hilft weltweit, Armut zu bekämpfen. Aber der Zugang zu Konten oder Krediten allein reicht nicht. Es braucht auch Finanzbildung. Wie Banken dabei wichtige Akteure sein können, zeigen zwei Beispiele aus Bangladesch und Paraguay.
Mikrofinanzierungen sind auch in der Schweiz wichtig. Das zeigt die Nachfrage nach den Finanzierungs- und Beratungsangeboten des Vereins Go! und der Stiftung Arbeitsrappen. Denn auch wer in der Schweiz ein Kleinunternehmen gründen will, verfügt nicht immer über das nötige Eigenkapital.
In Kenia hat M-Pesa den Alltag für Millionen von Menschen revolutioniert. Das mobile Bezahlsystem erleichtert insbesondere Frauen den Zugang zu finanziellen Mitteln. Einen grossen Nutzen zieht allerdings auch die Anbieterin selbst.
Direkte Investitionen in Firmen und Projekte erzielen eine grössere soziale und ökologische Wirkung, als wenn dies via Börse geschieht. Eine Pionierrolle bei diesem Impact-Investing spielt die Verleihung von Mikrokrediten an Kleinstunternehmen in Schwellenländern.
Die junge Inderin Meghana arbeitete als Tagelöhnerin, bis ihr ein Kredit von 550 Franken eine neue Perspektive eröffnete.
* Auf Diskretionswunsch von Meghana nennen wir ihren Nachnamen nicht.
Wie eng sind Mikrofinanz und werteorientierte Banken miteinander verbunden? Und sind Mikrokredite als Bankdienstleistung nur im globalen Süden relevant?
Die Universität Neuenburg zeichnete am 26. Mai 2023 die ABS mit ihrem neu ins Leben gerufenen «Ethics in Finance Award 2023» aus. Dieser Preis ist für die ABS die dritte Ethik-Auszeichnung unabhängiger Organisationen innert vier Jahren. Er unterstreicht die konsequente ethische Haltung und Umsetzung, der sich die ABS seit ihrer Gründung im Jahr 1990 verpflichtet.
Ob Klimakrise, Migration, Chancenungleichheit, Inklusion, demografischer Wandel oder die zunehmende gesellschaftliche Spaltung: Wirkungsorientierte Unternehmen (Social Entreprises) gehen solche gesellschaftlichen Herausforderungen mit einem unternehmerischen Ansatz an.
Bei der ABS sind die Löhne tiefer als in der Branche üblich. Ein Problem ist das für die Bank aber nicht. Sie bietet ihren Mitarbeitenden viel anderes, das zufrieden und glücklich macht.
Das jetzige Geldsystem ermöglicht Wirtschaftswachstum, ohne soziale und ökologische Kosten zu berücksichtigen. Ökonom Christian Arnsperger schlägt deshalb vor: Tauschen sollten wir nicht Franken, sondern Bruchteile eines ökologischen Fussabdrucks.
In seinem neuen Bericht fordert der Club of Rome die Industriestaaten zu riesigen Investitionen in erneuerbare Energien auf. Und er will den Kampf gegen die Klimakrise mit dem Kampf gegen die Armut verbinden.
An der Bushaltestelle zieht ein Laden mit Geldautomaten für digitale Währungen ein. Ein alter Kumpel wird Experte für dezentrale Finanzangebote. Und eine Freundin verliert mit Bitcoin ihr Erspartes. Was tut sich da gerade um mich herum, mit dem Geld?
Bitcoin verbraucht pro Jahr mehr als doppelt so viel Strom wie die Schweiz. Der immense Energieverbrauch liesse sich reduzieren, doch die Community hat andere Prioritäten. Die Zukunft gehört aber umweltfreundlicheren Kryptowährungen.
Digitales Bezahlen wird immer wichtiger. Welchen Stellenwert ausgewertete Daten dabei haben und warum Kryptowährungen kaum eine Rolle spielen, erklärt die Soziologin Antonia Steigerwald.
Bitcoin, Blockchain, Kryptographie – wie funktionieren sie genau? Und was sind die Hintergründe der aktuellen Entwicklungen, des raschen Auf und Ab im Kursverlauf? Wer die Zusammenhänge besser verstehen will, findet hier ein kommentiertes Best-of an Texten und Videos, die andernorts erschienen sind.
Unter dem Schlagwort «Decentralized Finance» ist ein Kampf um die Geldhoheit entbrannt: Kryptowährungen fordern die regulierende Macht der Zentralbanken heraus und versprechen einen demokratischeren, inklusiveren Umgang mit Geld. Was ist davon zu halten?
Die elektronische Version der Lokalwährung «Léman» basiert auf einer Blockchain-Technologie und stellt eine wahre Revolution dar. Der Verein Monnaie Léman will damit ein Wirtschaftsmodell etablieren, das den sozialen und ökologischen Wandel in der Genferseeregion finanziert. Das Potenzial dieser Idee ist riesig.
In Einfamilienhäusern sieht die Architektin Mariette Beyeler viel ungenutztes Potenzial. Weiterbauen heisst das Rezept, für das die Visionärin unermüdlich Aufklärungs- und Inspirationsarbeit bei Gemeinden und Hausbesitzenden leistet.
Immobilien eignen sich für die Geldwäscherei besonders gut. Warum und wie das funktioniert, erklärt Rechtsanwalt Fabian Teichmann, Autor des Buches «Methoden der Geldwäscherei».
Wie teuer müsste das Benzin sein, um die Umwelt- und Klimakosten des motorisierten Individualverkehrs zu decken? Und wie lassen sich Treibstoffabgaben sozialverträglich gestalten?
Es ist ja nur ein Spiel: Von der überraschenden Geschichte eines der erfolgreichsten Gesellschaftsspiele der Welt. Oder: Wer würde heute noch behaupten, dass Kinder lernen müssen, wie gefährlich Monopole sind?
Gewagte Projekte mischen den Kunstmarkt auf und machen Kunst für das kleine Budget erschwinglicher. Aber führen ein Kunstsupermarkt, die Miteigentümerschaft an einem Picasso oder Tokens zu einer Demokratisierung der Kunst und des Kunstmarktes?
Warum ist Kunst so teuer? Und wie wurde der Kunsthandel vom verschwiegenen Hinterzimmergeschäft zur globalen Industrie? Ein Blick in die Kunstgeschichte zeigt: Die Kunst braucht das Geld. Und umgekehrt.
Kunstwerke sind durch die Instabilität der Finanzmärkte vermehrt zu Anlageobjekten geworden. Sie eignen sich auch ausgezeichnet zur Geldwäscherei und Steuerhinterziehung – denn kein Markt ist so schlecht reguliert wie der Kunstmarkt.
Die Klimaerhitzung könnte zu einer Finanzkrise führen, die schlimmer wird als die von 2008, warnt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in einer Studie und fordert die Zentralbanken zu einem Strategiewechsel auf. Die Schweizerische Nationalbank investiert trotzdem weiterhin kräftig in Ölfirmen.
Der Umfang der vererbten Vermögen wächst rasant. Dieses Jahr sind es geschätzte 95 Milliarden Franken. Viele Beobachter sehen darin eine Entwicklung, die Vermögensungleichheiten zementiert, ja verstärkt. Dem ist jedoch nicht unbedingt so.
Die Bewegung zum Rückzug von Investitionen aus fossilen Energieunternehmen hat in der Schweiz Fahrt aufgenommen. So zogen einige öffentlich-rechtliche Pensionskassen ihre Gelder zumindest aus der besonders klimaschädlichen Kohle zurück.
Die Divestment-Bewegung wird weltweit immer stärker. Doch nicht alle Expertinnen und Experten für nachhaltige Finanzen halten es für zielführend, Investitionen aus fossilen Energieunternehmen abzuziehen.
Was passiert, wenn die Politik zu lange zaudert und keine griffigen Massnahmen gegen die Klimaerhitzung beschliesst? Wenn auch Divestment nichts nützt und die multinationalen Energieunternehmen weiterhin ungehindert Erdöl fördern?
Nach der Finanzkrise wurden Ratingagenturen hart kritisiert – ihre blauäugigen Bewertungen hätten unmittelbar zum Kollaps beigetragen. Stimmt das? Und hat sich seither etwas geändert? Ein Gespräch mit dem Ratingagentur-Spezialisten Kai Gehring von der Universität Zürich.
Immer mehr Menschen möchten mit ihrem Geld die nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft fördern. Qualitative und quantitative Methoden können helfen, Kapital dorthin zu lenken, wo es die bestmögliche Wirkung erzielt.
Frauen verdienen meist weniger als Männer, leben aber länger, weshalb sie im Alter mehr Geld brauchen. Sie müssten sich also intensiver mit Finanzplanung auseinandersetzen, als sie dies im Alltag oft tun.
Nur wenigen Frauen gelingt es, die gläserne Decke in der Finanzwelt zu durchbrechen. Die Gründe dafür sind sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen zu suchen. Aber was zeichnet Frauen aus, die es geschafft haben?
Die Zürcher SP-Nationalrätin und Ökonomin Jacqueline Badran ist wohl die prominenteste Kritikerin der Immobilienbranche. Im Interview erklärt sie, wie durch Bodenbesitz Milliarden an leistungsfreien Gewinnen erzielt werden.
Wie ein heftiges Fieber, das die Schweiz streifte, und nicht mehr – so lautet eine weitverbreitete Meinung zur Finanzkrise von 2008.
«Cleveland Versus Wall Street» ist ein Dokumentarfilm über ein Verfahren, das nie stattfand. Der Lausanner Filmemacher Jean-Stéphane Bron inszenierte den Prozess, den die Stadt Cleveland vergeblich gegen jene Banken anstrengte, die für die Subprime-Krise verantwortlich waren.
Viele Banken hätten ihren gesellschaftlichen Auftrag vergessen, findet James Vaccaro, Leiter für strategische Entwicklungen bei der Triodos Bank. Trotzdem glaubt er, dass die Finanzbranche bald wirklich nachhaltig werden könnte. In einem White Paper zeigt er auf, was es dazu braucht.
Finance Watch ist 2011 als Experiment gestartet: EU-Parlamentarierinnen und -Parlamentarier haben die NGO gegründet, um ein Gegengewicht zur mächtigen Bankenlobby in Brüssel zu bilden.
Die Finanzkrise war auch eine Krise der Finanzmethoden – insbesondere des Risikomanagements. Dabei kam der Begriff des Risikos ursprünglich ins westliche Denken durch Handelstreibende, die auf Vorsicht bedacht waren.
Das globale Finanzsystem soll sicherer werden. Dafür setzt sich die US-amerikanische Ökonomin Anat Admati ein und verlangt, dass der Finanzsektor wie jede andere Branche behandelt wird.
Die meisten Schweizerinnen sind heute wohl überzeugt: Das Bankgeheimnis ist tot. Doch bei genauerem Hinschauen muss man feststellen: Es ist ziemlich lebendig – oder zumindest untot.
Oft ist im Zusammenhang mit Kryptowährungen wie Bitcoin von ihrem riesigen Stromverbrauch die Rede. Zudem sind sie für viele bloss ein neues Spielzeug für hemmungslose Spekulation. Welches Potenzial zu mehr Transparenz und Nachhaltigkeit steckt in dem neuen Finanzwerkzeug?
«Change finance to finance change» ist das Motto von Sanika Nele Hufeland, Managing Director des Institute for Social Banking (ISB) in Berlin.
Rund um die Uhr werden im Web nicht nur Informationen, sondern auch Meinungen und Gefühle zu Unternehmen publiziert. Softwareprogramme werten diese Stimmungen aus. Ihre Ergebnisse beeinflussen das Investitionsverhalten der Marktteilnehmenden.
Die Global Alliance for Banking on Values ist ein unabhängiges Netzwerk von Banken, das soziale, ökologische und kulturelle Projekte fördert.
43 Banken aus allen Kontinenten gehören aktuell der Global Alliance for Banking on Values an. Ihre Ziele, Schwerpunkte, Erfolge und Herausforderungen unterscheiden sich stark, je nach Land, in dem sie tätig sind. Sechs GABV-Mitglieder geben Auskunft über ihre aktuelle Situation.
Die Mitgliedsbanken der Global Alliance for Banking on Values erzielen mit ihrer Geschäftstätigkeit eine positive soziale und ökologische Wirkung. Zehn Kurzporträts von Menschen und Unternehmen aus allen Kontinenten zeigen, was dies konkret bedeutet.
Mit der «Sustainable Banking Scorecard» können alle Banken auf ihre Nachhaltigkeit hin geprüft werden.
Der Politologe und Soziologe Roland Benedikter hat 2011 ein grundlegendes Buch über Social Banking geschrieben. Wer sind diese Banken, was leisten sie, und was verspricht sich Benedikter von ihnen für die Zukunft?
66 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 16 Ländern nahmen im Sommer 2017 an der 10. International Summer School teil. Im kleinen Fischerdörfchen Kinsale in Irland wurde eine Woche diskutiert und gelernt, was es bedeutet, Social Bankerin oder Social Banker zu sein.
Im Frühsommer 2017 besuchte Kay Adler, Strategiechefin der New Resource Bank aus San Francisco, mehrere europäische Partnerbanken aus dem GABV-Netzwerk. moneta hat sie in Olten getroffen.