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01.12.2017 von Sarah Eggo

Lernen, was social banking ausmacht

66 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 16 Ländern nahmen im Sommer 2017 an der 10. International Summer School teil. Im kleinen Fischerdörfchen Kinsale in Irland wurde eine Woche diskutiert und gelernt, was es bedeutet, Social Bankerin oder Social Banker zu sein.

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Die diesjährige Summer School des Institute for Social Banking richtete sich in erster Linie an neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von sozial-ökologischen Banken und interessierte Studentinnen und Studenten. Eine grosse Spannbreite an Themen und ein abwechslungsreiches Programm garantierten, dass alle Teilnehmenden einen Anknüpfungspunkt zu ihrer Arbeit oder ihrem Studium fanden. Nach einer allgemeinen Einführung in die Thematik Social Banking konnten die Teilnehmenden ihr Wissen in spezifischen Bereichen vertiefen, beispielsweise in einem Workshop zur Frage, wie Negativzinsen die Arbeit der Bank beeinflussen. Andere Workshops behandelten die Besonderheiten bei der Personalführung in Social Banks oder das sogenannte «gift money»: Hier erlebte man, wie es sich anfühlt, Geld zu schenken. In Vorträgen wurden weitere Themen wie Digitalisierung und Innovation vertieft. Dort stellten die Referentinnen und Referenten beispielsweise die Vor- und Nachteile vom Datenaustausch zwischen Banken und anderen Unternehmen dar. Die rege Diskussion zeigte, wie aktuell das Thema für Social Banks ist.

Anders als andere

Vieles ist anders, wenn Social Bankerinnen und Banker sich zu einer Weiterbildung treffen; denn Social Banking ist nicht nur ein theoretisches Konstrukt, sondern eine Kultur, die man verinnerlicht. So wurde an der Summer School nicht nur fachlich-theoretisches Wissen vermittelt, sondern es gab einiges mit Hand und Herz zu erfahren. Jeder Tag begann mit einem besonderen Einstieg: Einmal konnten die Teilnehmenden modellieren und aktuelle Herausforderungen des Social Banking mit Ton darstellen. An einem anderen Morgen wurden alle mit einem autogenen Training auf den Tag eingestimmt. Um vorgefasste Meinungen überdenken zu können, hatten alle Teilnehmenden am Morgen und am Abend Zeit, ein Tagebuch zu führen. Man erhielt am Morgen einige Fragen, die man schriftlich beantwortete. Am Abend wandte man sich denselben Fragen nochmals zu und prüfte, wie das neue Wissen die Sicht auf die gestellten Fragen verändert hatte. So wurde zum Beispiel nach einer Definition von Social Banking gefragt, die durch das neu Erlernte bei einigen Teilnehmenden erweitert wurde: In Ländern wie der Schweiz steht beispielsweise das Thema des Zugangs zu Finanzdienstleistungen für alle nicht im Zentrum der Tätigkeit, in anderen Ländern wiederum gehört es zum Kerngeschäft des Social Banking.

Vernetzung und Motivation

Genauso wichtig wie die Weiterbildung waren die Begegnungen mit anderen Social Bankerinnen und Bankern. In verschiedenen Gruppen tauschte man sich regelmässig aus, beispielsweise in den sogenannten Homegroups. Etwa sieben Personen aus verschiedenen Banken trafen sich mit ihrem Leiter und tauschten ihre Erfahrungen aus den Workshops aus. Hier zeigte sich deutlich, wie unterschiedlich die Herangehensweise an Herausforderungen ist – je nach Bank und Kultur, in der man sich befindet. Oft sprach man über die Gründe, wieso man sich für eine Arbeit bei einer Social Bank entschieden hat. Manche sind eher zufällig zu Social Bankerinnen oder Bankern geworden, andere aus Überzeugung. Wieder andere hatten genug vom konventionellen Banking und suchten nach Alternativen. Was alle einte, war ihre Begeisterung für das Social Banking und die Möglichkeit, sich für ein nachhaltigeres Banksystem und eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft einzusetzen. An der Summer School waren so viele motivierte Menschen an einem Ort, dass man den «spirit» des Social Banking spüren konnte, was im hektischen Alltagsgeschäft nicht immer möglich ist. Diese Erfahrung ist etwas vom Wertvollsten, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit nach Hause nehmen konnten – denn an der Summer School wurde eines deutlich: Social Banking ist mehr als ein Job, es ist eine Einstellung.
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