Betrachtet man die zum Teil umfangreichen Pakete, mit denen manche Banken Kinder und Jugendliche bereits früh als potenzielle künftige Kundinnen und Kunden adressieren, fällt die ABS eher durch ihre Zurückhaltung auf. Ihr Angebot für Minderjährige beschränkt sich im Wesentlichen auf ein Kindersparkonto und ein Ausbildungskonto. Das Kindersparkonto ist ein klassisches Sparkonto, mit dem Unterschied, dass die Eltern die dort deponierten Gelder nicht beliebig wieder abziehen können. Der Sparbetrag auf dem Kinderkonto wird bei Volljährigkeit an das Kind ausbezahlt. «Es gibt aber die Möglichkeit, dass Eltern Geld von diesem Konto beziehen, wenn sie das Geld nachweislich für eine Investition für das Kind einsetzen, zum Beispiel für ein neues Velo», sagt Irene Weidmann, Co-Leiterin der Beratung für Privatkundinnen und -kunden in der ABS: «Wir müssen das aber überprüfen können, zum Beispiel anhand von Rechnungen und Zahlungsbelegen. Und weil bei der ABS pro Kunde oder Kundin nur ein Sparkonto geführt werden kann, ist neben einem Kinderkonto kein weiteres Sparkonto möglich.» Das ABS-Ausbildungskonto ist ein Angebot für junge Menschen von 16 bis 30 Jahren, die eine Berufsausbildung oder ein Studium absolvieren. Auf das Ausbildungskonto werden keine Gebühren erhoben, und auf Wunsch wird eine – ebenfalls gebührenfreie – Debitkarte oder eine Prepaid-Kreditkarte ausgestellt. Bei Minderjährigen braucht es dafür die schriftliche Zustimmung der Eltern.
Gern würde die ABS ihr Angebot für Kinder und Jugendliche weiterentwickeln, gerade weil sie als werteorientierte Bank stets die künftigen Generationen im Blick hat. Im Leitbild ist festgehalten, dass die ABS der «weltverträglichen Lebensqualität heutiger wie künftiger Generationen verpflichtet» ist. Allerdings müsste ein neues Angebot für Kinder und Jugendliche zu den Werten der ABS passen und mit der entsprechenden Sorgfalt aufgebaut werden. «Im Privatkundengeschäft standen wir in den vergangenen Jahren vor vielen Herausforderungen, weshalb wir uns bei Kindern aufgrund unserer beschränkten Ressourcen auf das Grundangebot fokussiert haben», sagt Michael Diaz, Leiter des Bereichs Anlegen und Mitglied der ABS-Geschäftsleitung: «Bei Innovationen und bei der Produktentwicklung standen die letzten Jahre stark im Zeichen von Digitalisierung und Effizienzsteigerung.»