Indem sich Aktionärinnen und Aktionäre, die für soziale und ökologische Aspekte eintreten, an Generalversammlungen teilnehmen, sich Gehör verschaffen und Fragen stellen – auch wenn sie nur 0,2 Prozent des Aktienkapitals besitzen. Weitere Aktionärinnen und Aktionäre sollten für die Sache gewonnen und davon überzeugt werden, das Geschäftsmodell des Unternehmens, an dem sie beteiligt sind, zu transformieren sowie ausreichend Mittel für den ökologischen und ökonomischen Wandel bereitzustellen. Dieser Schritt erfordert zwar Überzeugungskraft und Mut, doch er ist notwendig, wenn man mehr tun möchte, als nur sein Gewissen zu beruhigen.
Als Beispiel sei der Erdölkonzern Total genannt, auf dessen
Website Folgendes zu lesen ist: «Bis in 20 Jahren streben wir einen Anteil von CO2-armen Geschäftsfeldern an unserem Portfolio von rund 20 Prozent an. Wir engagieren uns bereits jetzt stark für die Entwicklung der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie.» Das ist lächerlich! 20 Prozent in 20 Jahren? Die Aktionärinnen und Aktionäre von Total sollten den Mut haben, jetzt dafür zu stimmen, dass das Wachstum im Bereich fossile Energien eingefroren und die Suche nach weiteren Vorkommen eingestellt wird. Stattdessen sollte das Unternehmen Mittel für die umfangreiche Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien bereitstellen. Das Ziel sollte sein, 2050 oder sogar früher vollständig aus den fossilen Energien auszusteigen.
Die Debatte über die Dringlichkeit von Klimaschutzmassnahmen muss die Unternehmen zu einer Umstellung bewegen – und zwar, indem Aktionärinnen und Aktionäre ihre Verantwortung wahrnehmen; denn nur ein Rückzug von Investitionen wird die Unternehmen nicht zum Umdenken bringen. Zugleich ist es notwendig, konsequent in neue und nicht börsenkotierte Unternehmen zu investieren, die im Bereich von umweltfreundlichen Technologien tätig sind.