Ehrlich gesagt, ich verstehe nichts von Kunst. Zu Hause ein schönes Bild oder einen wertvollen Druck aufzuhängen, würde mir schon gefallen, doch mein beschränktes Budget erstickt solche Ideen im Keim. Aber es gibt einige, zum Teil neue Initiativen, die einem breiteren Publikum den Zugang zu Kunstwerken ermöglichen wollen. Besteht also noch Hoffnung für mich?
In Solothurn findet jedes Jahr während zweier Monate der sogenannte Kunstsupermarkt statt. Ziel des vor zwanzig Jahren ins Leben gerufenen Projekts ist, Kunst mit der Verkaufsstrategie eines Supermarktes allen zugänglich zu machen. Es gibt vier klare Preiskategorien – 99, 199, 399 und 599 Franken – und mit 120 Ausstellenden eine breite Palette von Künstlerinnen und Künstlern, die zusammen über 9000 Werke zeigen. «Man wirft uns oft vor, gegen die Konventionen zu verstossen und mit unserer Tiefpreispolitik den Markt zu zerstören. Meiner Ansicht nach tun wir das Gegenteil. Wir öffnen den Markt», meint Peter-Lukas Meier, Gründer des Kunstsupermarktes. Mit durchschnittlich 3000 verkauften Werken pro Jahr scheint der Markt dem Bedürfnis eines Kundensegmentes zu entsprechen, das sonst kaum in Kunstgalerien anzutreffen ist.