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05.12.2022 von Simon Rindlisbacher

In 24 Stunden zu brauchbaren Ideen

Wie lässt sich das Prinzip der Suffizienz ins Impact Investing integrieren? Diese Frage reichte die Alternative Bank Schweiz als Challenge für den Sustainable Finance Hack ein. Dieser fand Anfang Oktober in Genf statt – bereits zum vierten Mal.


Beitrag der ABS
Kurznachricht in Thema Glück
Während 24 Stunden entwickelten die Teilnehmenden in Teams Lösungen zu dieser und insgesamt zehn weiteren Challenges an der Schnittstelle zwischen Finanzwesen und Nachhaltigkeit. Die ABS war mit drei Personen vertreten: Lydie Favre Félix vom Firmenfinanzierungsteam sowie Bruno Clerici und Isabelle Regad aus der Anlageberatung. Zusammen waren sie dafür zuständig, die Studierenden, die sich der ABS-Challenge annahmen, zu begleiten. 

Isabelle Regad hält rückblickend fest: «Es ist sehr motivierend, gemeinsam Ideen zu entwickeln. Man wird schnell vom Wettkampffieber angesteckt und merkt dann gar nicht, wie die Zeit vergeht!» Im Team, das die ABS-Challenge bearbeitete, arbeiteten fünf Studierende von verschiedenen Schweizer Hochschulen mit. Als Lösung entwickelten sie einen Impact Fonds, der in Projekte investiert, die Lösungen für mehr Suffizienz als Geschäftsmodell haben. Anders als andere Impact Fonds würde er ausschliesslich in der Schweiz investieren und damit lokale Einsparungen finanzieren. «Das hätte auch den Vorteil, dass die Investorinnen und Investoren die unterstützten Projekte sogar besuchen könnten. Sie könnten sich persönlich von der Wirkung ihrer Investition überzeugen», berichtet Isabelle Regad.

Gegen Ende des Finance Hack hatten alle Teams zwei Minuten Zeit, ihr Projekt vorzustellen. Die Gewinner­projekte wurden dann mit einer Abstimmung ermittelt. Der Impact Fonds, welchen die ABS mitentwickelt hat, schaffte es nicht aufs Podest. Das Team der ABS nimmt die entwickelten Ideen aber gerne zurück in die Bank. «In den 24 Stunden sind zwar nicht viel mehr als Skizzen entstanden. Diese sind aber eine gute Grundlage, um vielleicht einmal ein ähnliches Produkt für die ABS zu entwickeln», sagt Isabelle Regad. Für sie war die Teilnahme am Hack so oder so ein Gewinn: «Ich konnte dort neue Kontakte zu Finanzfachleuten knüpfen. Damit wird es für uns leichter, hilfreiche Partnerschaften mit anderen Akteuren im Bereich der nachhaltigen ­Finanzwirtschaft aufzubauen.» Für sich persönlich hat sie gelernt, wie man mit ­Leuten zusammenarbeitet, die man nicht kennt, und ­innert kürzester Zeit brauchbare Ideen entwickelt. Sie findet es wichtig, dass sich die ABS auch in Zukunft an Veranstaltungen wie dem Finance Hack zeigt. «So werden wir innerhalb des Ökosystems der nachhaltigen Finanzwirtschaft als die innovative Akteurin sichtbar, die wir sind.»


Die vier Gewinnerprojekte
  • Challenge der Universität Genf: Die nach­haltige Denkweise – Wie können wir den Wert gemeinsamer Ziele wie der Nachhaltigkeit steigern?
  • Challenge der CA Indosuez: Die Beziehung zwischen Banken und philanthropischen ­Organisationen gestalten. 
  • Challenge von Carbonable: Wie können wir Blockchain-Technologien im Rahmen von ­Finanzlösungen nutzen, damit jeder in Lösungen gegen den Klimawandel ­investieren kann?
  • Challenge von Actares: Wie kann man die Stimme von Kleinaktionären stärken und sie zu aktiven Aktionären machen?

Foto: Natalie Joray
Von links nach rechts:
Ines Boulahbal, Bruno Clerici, Arnaud Moulin, Isabelle Regad, Cristian Santana, Kerem Sayin, Tim van Doorne
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