Vor allem aber haben ESG-Fonds den Sekundärmarkt im Visier: Sie kaufen und verkaufen Titel von Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden. Zwar investiert man sein Geld in nachhaltig(er) ausgerichtete Firmen, doch in der Regel haben diese keine Finanzierungsprobleme.
Mehr Wirkung erzielt das sogenannte Engagement, also die systematische Einflussnahme auf das Management. Bündeln Aktionärinnen und Aktionäre ihre Stimmrechte, können sie mittelfristig ein besseres Verhalten in Umwelt- und Menschenrechtsfragen erreichen.
Auch Portfolios vom automatisierten Robo-Advisor entfalten kaum mehr Wirkung als ein ESG-Fonds: Zwar kann man die einzelnen Titel selbst bestimmen und etwa einen Themenfonds bilden. Aber wie weit dieses Portfolio eine ökologisch-soziale Wirkung hat, steht in den Sternen. Einzelne Anbieter werben damit, dass sie ein Engagement betreiben. Doch wie gross und erfolgreich die Bemühungen sind, die Firmen zu nachhaltigen Strategien zu motivieren, wird meist nicht rapportiert.
«Viel direkter als der Kauf von Fondsanteilen wirken jedoch Investitionen in den Primärmarkt, insbesondere in KMU», betont Diaz: Erhält etwa ein Windpark zusätzliche Mittel, kann er die Produktion ausbauen und die Investition führt zu mehr klimaneutralem Strom. Diese Art von Investitionen nennt man Wirkungsanlage oder Impact- Investment. Die ABS bietet dazu im Bereich der Vermögensverwaltung fünf Strategien an. Diese sind unterschiedlich stark in Fonds investiert, die wiederum Primäranlagen finanzieren, sogenannte Impact-Fonds. Ein solches Vermögensverwaltungsmandat der Strategie mit der grössten Wirkung – der «Strategie Impact Fonds» – kann ab einem Betrag von 50 000 Franken angelegt werden. Daneben bietet die ABS Kleinsparerinnen und -sparern die Möglichkeit, mit dem Kauf von Förder-Kassenobligationen direkt ökologisch-sozial zu wirken. Mit diesen Obligationen finanziert die ABS Kredite etwa für Unternehmen im Bereich nachhaltige Mobilität, biologische Landwirtschaft oder zukunftsweisendes Wohnen und Arbeiten.