Am Steueramt kommt niemand vorbei. Und keine andere Verwaltung weiss so viel über die Menschen, die im Ort leben. Ein Besuch. In Zürich, einer der reichsten Städte der Welt.
Warum es sie gibt, wer wieso wie viel zahlt oder nicht und wie sich damit Gesellschaft gestalten lässt.
Illustrationen: Claudine Etter
«Ich zahle gern Steuern», eröffnete mir einmal ein guter Bekannter. Er habe sich bewusst entschieden, so zu denken, und ärgere sich nun nicht mehr, wenn zuerst die Steuererklärung und später die Steuerrechnungen ins Haus flatterten.
Das hat mich beeindruckt – und ich habe diese Haltung einfach übernommen: Auch ich zahle nun gern Steuern. Wenn ich die Steuererklärung ausfülle, versuche ich nicht, auf Teufel komm raus zu optimieren, und ich gebe die Steuerrechnung jeweils entspannt in mein Online-Banking ein.
Aber ich habe diese Haltung nicht nur deshalb angenommen, weil ich mich damit im Leben etwas weniger ärgere. Nein, ich finde eigentlich, dass Steuern grundsätzlich etwas Gutes sind. Immerhin wird damit vieles finanziert, von dem ich regelmässig profitiere: Der öffentliche Verkehr, die Schule meiner Kinder, die Polizei, die für meine Sicherheit sorgt – irgendjemand muss das ja zahlen. Dabei stört es mich auch nicht, dass ich allenfalls zu einem höheren Steuersatz besteuert werde als Menschen, die weniger verdienen als ich. Nur weil mein Lohn höher ist, brauche ich für meinen Grundbedarf ja nicht mehr Geld.
Am Steueramt kommt niemand vorbei. Und keine andere Verwaltung weiss so viel über die Menschen, die im Ort leben. Ein Besuch. In Zürich, einer der reichsten Städte der Welt.
Libertäre sehen den Staat als notwendiges Übel. Sie möchten ihn auf ein Minimum reduzieren. Steuern bräuchte es dafür wenig bis keine.
Wegen des Steuerwettbewerbs fehlt vielen Staaten Geld – etwa für Gesundheit, Bildung und die ökologische Transformation. Es fehlen auch die Gesetze, um das schädliche System zu stoppen. Jetzt will die Uno eine Steuerpolitik vorantreiben, die sie selber ausgestaltet.
Das Steuersystem in der Schweiz ist stark vom Föderalismus geprägt: Nicht nur der Bund, sondern auch die Kantone und die Gemeinden erheben Steuern. Verschiedene Zahlen, Fakten und Grafiken geben einen Einblick in die Funktionsweise dieses komplexen Systems.
Über Steuern kann der Staat umweltfreundliches Verhalten fördern. Dafür bietet ihm das Steuersystem mehrere Hebel. Theoretisch. Denn bislang sind in der Schweiz alle Vorstösse für eine ökologische Steuerreform gescheitert. Warum?
Johann Hug vom Verein taxmenow fordert eine höhere Besteuerung der berüchtigten «reichsten Prozente» an der Spitze der Pyramide. Dass er selbst auch zu ihnen gehört, war ihm zunächst gar nicht bewusst.
In touristischen Berggemeinden fehlen zunehmend Wohnungen für Familien und Menschen, die dort arbeiten. Betroffen ist auch Pontresina GR. Eine neue Steuer für die «Zweitheimischen» soll das Dorfleben erhalten. Gemeindepräsidentin Nora Saratz Cazin erklärt.
Ein Kommentar von Rico Travella,
Mitglied der Geschäftsleitung der ABS
Die ABS konnte im vergangenen Jahr in allen Bereichen zulegen. Sie hat einen Gewinn von 1,5 Millionen Franken erwirtschaftet, unter anderem dank einem deutlichen Wachstum im Kreditbereich. Auch das Interesse am Anlagegeschäft der Bank ist ungebrochen hoch.
Die Pizol Energie AG will Teile der drei St. Galler Gemeinden Wangs, Mels und Sargans mit erneuerbarer Fernwärme versorgen. Die Holzheizzentrale im Wolfriet Wangs soll im Herbst 2024 in Betrieb genommen werden.
Ursprünglich dienten Steuern vor allem dem Machterhalt eines Staates. Seit dem 20. Jahrhundert ist der Kampf gegen Krisen und soziale Not in den Vordergrund gerückt. Wie ist das moderne Steuersystem in der Schweiz entstanden? Und wo geht die Reise hin?
Die «Ökosteuer» war ein Prestigeprojekt der früheren Finanzministerin Widmer-Schlumpf und der letzte grosse Versuch des Bundes, eine ökologische Steuerreform einzuführen. Mit einem umfassenden Lenkungssystem wollte er die Energiewende in der Schweiz vorantreiben.