Die Alternative Bank Schweiz (ABS) blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Ende 2023 zählte sie 44 248 Kundinnen und Kunden und damit 853 mehr als im Vorjahr. Sie vertrauten der Bank insgesamt 2,165 Milliarden Franken an. Das entspricht einer Zunahme von 6,97 Prozent. Die Bilanzsumme nahm entsprechend ebenfalls zu und stieg um 6,78 Prozent auf 2,480 Milliarden Franken. «Diese Zunahme zeigt für mich das ungebrochene Vertrauen in die ABS und ihr sozial-ökologisches Geschäftsmodell. Dafür sind wir sehr dankbar», sagt Etienne Bonvin, Mitglied der ABS-Geschäftsleitung.
Die Bank erzielte im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Franken Gewinn. Das sind 538 386 Franken mehr als 2022. Dieser Anstieg hängt vor allem mit drei Faktoren zusammen: Erstens konnte die ABS ihr Kreditvolumen deutlich steigern, unter anderem im Bereich der Finanzierung gemeinnütziger Wohnbauträger und erneuerbarer Energien. Zweitens wurde aufgrund der Zinswende der Zinsertrag durch höhere Kreditzinsen begünstigt. Der dritte Faktor war, dass die SNB im September 2022 erstmals in ihrer Geschichte Guthaben der Geschäftsbanken positiv verzinste und im Jahr 2023 die Verzinsung zweimal erhöhte. Insgesamt stieg der Zinsertrag für die ABS damit auf 4,9 Millionen Franken, was einer Zunahme von 4,6 Millionen Franken entspricht. Auch die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sind weiter gestiegen. Sie haben um 6 Prozent zugelegt.
87 Prozent Projekte mit Mehrwert
«Die Zinswende ist für uns eine grosse Erleichterung und hat uns wirtschaftlich gesehen eines der erfolgreichsten Jahre in der Geschichte der ABS ermöglicht», sagt Tanja Reuter, Mitglied der Geschäftsleitung der Bank. Dass ein wichtiger Teil des zusätzlichen Ertrags aus dem Kreditgeschäft stammt, freut sie besonders. «Das zeigt, dass wir noch mehr von dem Geld, das uns unsere Kundinnen und Kunden anvertrauen, in wirkungsvolle Projekte in der Realwirtschaft investieren konnten.»
Die Ausleihungen der ABS betrugen Ende Jahr 1,826 Milliarden Franken. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Zunahme von 9,5 Prozent. 87 Prozent ihrer Kredite hat die Bank an Projekte und Unternehmen vergeben, die gemäss ihren Förderkriterien einen sozialen oder ökologischen Mehrwert schaffen – zum Beispiel in Form von erschwinglichem Wohnraum, erneuerbaren Energien, nachhaltiger Landwirtschaft oder nachhaltigen KMU. Die restlichen 13 Prozent sind in Projekte geflossen, welche die strengen Mindestanforderungen der Bank erfüllen, indem sie keine ihrer Ausschlusskriterien verletzen.
Positive Performance des ABS-eigenen Nachhaltigkeitsfonds
Auch im Geschäft mit nachhaltigen Anlagen ist die ABS weitergewachsen. Das Team der Anlageberatung betreute Ende 2023 3096 Personen oder Institutionen mit insgesamt 1,268 Milliarden Franken. Das sind 38,5 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Das Vermögen im «ABS Living Values – Balanced Fund» stieg um 11,1 Prozent auf 97,0 Millionen Franken. Der ABS-eigene Fonds beendete das Jahr 2023 mit einer positiven Performance und belegte damit laut der Plattform Citywire bei den Balanced Fonds in der Schweiz Platz 38 von 123.
Die Anzahl Aktionärinnen und Aktionäre der ABS stieg auf 9429, was einer Zunahme von 285 Personen entspricht. Die Eigenmittel wuchsen gleichzeitig um 5,86 Prozent auf 297,9 Millionen Franken. Damit kann die ABS eine überdurchschnittlich hohe ungewichtete Eigenkapitalquote von 9,8 Prozent vorweisen. Vom Kleinbankenregime sind mindestens 8 Prozent gefordert. «Wir übertreffen also die Anforderungen deutlich und können die Bank auf einer stabilen Basis weiterentwickeln», hält Etienne Bonvin fest.
Gute Entwicklung soll 2024 weitergehen
Auch für 2024 erwartet die ABS, dass sie weiterwachsen wird und sich weiter positiv entwickelt, sowohl was die wirtschaftliche Leistung als auch ihre positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft angeht. Die wichtigsten Investitionen sollen in der Digitalisierung sowie im Bereich Personal erfolgen, wo vor allem die Ressourcen in der Kundenberatung ausgebaut werden sollen. Trotz den Investitionen rechnet die ABS mit einem positiven Ergebnis. Es wird voraussichtlich aber nicht das hohe Niveau von 2023 erreichen.