Kreislaufwirtschaft

Was braucht es, damit die Umstellung auf ein ressourcenschonendes Wirtschaftssystem gelingt?

Illustrationen: Claudine Etter

Moneta # 3-2023
Editorial

Von der Linie zum Kreis

Kreislaufwirtschaft wird als Gegenmodell zur vorherrschenden linearen Wirtschaft oder «Wegwerfwirtschaft» immer beliebter. Ihr Ziel ist, Herstellung und Verbrauch von Pro­dukten so umzugestalten, dass die heutige Verschwendung und Übernutzung von ­natürlichen Ressourcen ein Ende findet. Dies geschieht, indem Produkte umweltschonend hergestellt und dann möglichst lange im Umlauf gehalten werden bis sie beziehungsweise ihre Ausgangsstoffe schliesslich rezykliert werden. Auf diese Weise können nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch Treibhausgas­emissionen und Abfälle verringert werden.Und es ergeben sich neue Geschäftsmodelle und -chancen, die gerade für die rohstoffarme Schweiz attraktiv sein können.

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In der Bevölkerung ist der Wunsch, Abfälle zu vermeiden und ressourcenschonender zu leben, relativ weitverbreitet. Dafür gibt es mehrere Hinweise, beispielsweise die hohe Recyclingquote der Schweiz oder die breite Zustimmung für den neuen Kreislauf-Artikel in der Zürcher Kantonsverfassung. Alle Parteien, von links bis rechts, und 89 Prozent der Stimmbevölkerung ­sagten vor einem Jahr Ja dazu, dass der Kanton Zürich Kreislauf­prinzipien in der Verfassung verankert und günstige Rahmen­bedingungen für eine zirkuläre Wirtschaft schafft. Dieser breite gesellschaftliche Konsens ist bemerkenswert, gerade heute, wo oft von Polarisierung oder gar Spaltung die Rede ist. Und er macht Hoffnung, dass es mit der Transformation hin zu einer ­ressourcenschonenden, kreislauforientierten Wirtschaft zügig vorangeht.
In der vorliegenden moneta loten wir aus, was die Kreis­laufwirtschaft für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft be­­deutet. Wie weit sind Unternehmen mit der Verwirklichung von Kreislaufprinzipien? Was steht der Umstellung allenfalls entgegen? Welche Möglichkeiten für Wiederverwertung und Abfallver­minderung gibt es in der Bauwirtschaft, die hierzulande so wichtig ist? Und was können Konsumentinnen und Konsumenten tun, um die Abkehr von der Wegwerfwirtschaft zu beschleunigen?

Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre.

Katharina Wehrli,
Co-Redaktionsleiterin

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