Die ABS erhält 2022 für ihre gesamte Geschäftstätigkeit sehr gute Noten punkto Nachhaltigkeit. Erfreulich sind insbesondere die Resultate, was Widerstandskraft und Realwirtschaftlichkeit angeht.
Die Zinswende macht sich im Halbjahresergebnis der ABS deutlich bemerkbar: Gegenüber der Vorjahresperiode hat der Bruttoerfolg aus dem Zinsgeschäft um 5,1 Millionen Franken (+52,4 Prozent) auf 14,7 Millionen Franken zugenommen. Einen wichtigen Anteil hat dabei die positive Verzinsung der Guthaben bei der SNB. Ebenfalls zu Buche schlagen das Volumenwachstum und die höheren Marktzinsen im Kreditgeschäft sowie die zeitversetzte Anpassung bei der Guthabenverzinsung. Die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hingegen sind etwa auf Vorjahresniveau.
Die ABS kann per 30. 6. 2023, nach Berücksichtigung der latenten Steuern, einen Gewinn von 4,2 Millionen Franken ausweisen. Er liegt um 13,3 Prozent (rund 0,5 Millionen Franken) über dem Vorjahr. Dies ist ein besonders gutes Ergebnis, insbesondere weil im Vorjahr ein hoher ausserordentlicher Erfolg (+3,3 Millionen Franken) durch den Verkauf einer bankeigenen Liegenschaft berücksichtigt war.
ABS investiert weiter ins Personal
Der Geschäftsaufwand der ABS hat um 4,8 Prozent zugenommen (im Vorjahr waren es plus 11 Prozent). Es wurde nochmals vor allem in zusätzliche Mitarbeitende investiert (+0,56 Millionen Franken), um Projekte zu stärken, welche die Organisation und Prozesse verbessern, die Digitalisierung vorantreiben sowie die Kundenorientierung erhöhen.
Zuwachs an liquiden Mitteln moderat
Die Kundeneinlagen inklusive Kassenobligationen haben gegenüber dem 31. 12. 2022 um 1,6 Prozent (+31,6 Millionen Franken) auf 2,055 Milliarden Franken zugenommen. Wie erwartet war also kein grosser Zufluss von Geldern aufgrund der Übernahme der CS durch die UBS zu verzeichnen.
Das Umfeld ist günstig
Die Zinswende, aber auch das Interesse an Nachhaltigkeit bieten für die ABS ein günstiges Umfeld. Aufgrund der Einschätzung Mitte 2023 gehen wir von einem Volumenwachstum im für uns wichtigen Kreditgeschäft aus, und das bei verbesserten Margen. Allerdings bleibt das Wettbewerbsumfeld sehr kompetitiv. Die ABS muss weiterhin ihre Einzigartigkeit als umfassend nachhaltige Bank hervorheben.
Für das zweite Halbjahr ist die Entwicklung der Leitzinsen und vor allem der Marktzinsen relevant. Wir gehen davon aus, dass die SNB die Guthaben weiterhin positiv verzinsen wird. Um allfälligen Korrekturen entgegenzuwirken, nutzen wir die Möglichkeit, die das Marktumfeld bietet, und legen nicht unmittelbar benötigte liquide Mittel kurzfristig an. Nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Entwicklungen im Bankensektor fühlen wir uns in unserem Kurs bestätigt. Eine glaubwürdig gelebte Nachhaltigkeit ist am Markt gefragt, und wir gehen davon aus, dass die ABS ihr Potenzial bei Anlegenden und Kreditsuchenden weiter ausschöpfen kann.