In der Schweiz kann man sich als Normalverdienende kaum noch Immobilieneigentum leisten. Auch Mietwohnungen sind vielerorts unerschwinglich geworden, obwohl viel gebaut wird. Wie ist das zu erklären?
Knappheit: Wo und warum sie entsteht, wie sie erlebt wird, was sie bewirkt und wie sie überwunden werden könnte.
Illustrationen: Claudine Etter
Vieles scheint knapp zu sein in diesen Zeiten: Boden, Wasser, Energie, Zeit, Fachkräfte oder soziale Kontakte und natürlich immer wieder auch das Geld. Entsprechend häufig begegnet einem der Begriff «Knappheit» in den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatten.
In der Schweiz kann man sich als Normalverdienende kaum noch Immobilieneigentum leisten. Auch Mietwohnungen sind vielerorts unerschwinglich geworden, obwohl viel gebaut wird. Wie ist das zu erklären?
Öffentliches Geld ist in der Schweiz knapp, vor allem wenn es um Sozialausgaben geht. Ein Grund dafür ist das ökonomische Prinzip, dass das Staatsdefizit aus Gründen der Stabilität möglichst klein bleiben sollte. Für die Vertreterinnen und Vertreter der Modern Monetary Theory ist dies allerdings ein «Mythos».
Steuern wir dank Überfluss-Technologien auf eine Postknappheit-Zukunft zu? Würde in einer solchen Zukunft die Wirtschaft noch funktionieren? Denn: Wenn alles unbegrenzt vorhanden wäre, würde sich ja nichts mehr bepreisen und nichts mehr verkaufen lassen – oder etwa doch?
Der Begriff Knappheit hat in den politischen und gesellschaftlichen Debatten in unseren Breitengraden Konjunktur. Der Kulturwissenschaftler Markus Tauschek findet es wichtig, dass wir darüber nachdenken, wie wir über Knappheit sprechen, und auch darüber, wie der Begriff instrumentalisiert wird.
Wird alles teurer wie momentan in der Schweiz, spürt das eine Gruppe von Menschen besonders: jene, die nahe der Armutsgrenze leben. Ihr sowieso schon knappes Budget reicht, wenn überhaupt, nur noch für das Nötigste. Viele verzichten trotzdem auf staatliche Unterstützung und halten stattdessen die Einschränkungen aus.
Auch im Pharmaland Schweiz mangelt es an zahlreichen Medikamenten. Apothekerin Lydia Isler-Christ erklärt, was man dagegen tun kann – und wie sie sonst mit Knappheit umgeht.
Zeitdruck und Zeitknappheit sind akute gesellschaftliche Probleme. Um ihnen beizukommen, müssten wir die Zeit und auch die Care-Arbeit anders verteilen, findet Buchautorin Teresa Bücker. Entscheidend sei dabei, die Machtfrage konsequent zu stellen.
In der Schweiz nehmen im Sommer die Anzahl Hitzetage zu und die Niederschlagsmenge ab. Es wird also immer trockener, das Wasser knapp. Was das für die Landwirtschaft bedeutet und wie diese damit umgehen kann, hat im Kanton Aargau ein Pilotprojekt untersucht.
In einer Welt, in der alles immer knapper zu werden scheint, ist es für den Ökonomen Christian Arnsperger an der Zeit Wohlstand neu zu definieren. Im Interview plädiert er für Suffizienz, die für Individuen und für Unternehmen funktioniere.
Die Tätigkeit der ABS soll den Boden schonen: Investitionen im Ausland sind nur zulässig, wenn sie diese Ressource nicht verschmutzen oder zerstören. In der Schweiz steht der haushälterische Umgang mit dem Boden beim Bauen im Vordergrund.
Klein, in Fussdistanz zum Arbeitsplatz und doch nicht für die Ewigkeit gebaut, das Tiny House in Nuglar SO von Regina Lorenz erfüllt gleich mehrere ihrer Wünsche. Mit einem Darlehen ermöglichte die ABS die Realisierung des Hauses auf einer gepachteten Parzelle.
Die gemeinnützige Stiftung Solina betreibt in Spiez und Steffisburg drei Langzeitpflegeinstitutionen sowie 100 Wohnungen mit Zusatzdienstleistungen. Im Kampf gegen den Fachkräftemangel engagiert sich die Stiftung stark für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
Nein, es geht nicht um einen Banküberfall. Es geht darum, was einem wichtig ist in Bezug auf die Balance zwischen Freizeit und Arbeit. Zeit ist knapp. Die ABS ist überzeugt, dass es für Engagement am Arbeitsplatz und Zufriedenheit im Leben eine Arbeit braucht, die zu einem Sinn beiträgt und Zeit für Familie, private Aktivitäten und Weiterbildung lässt.