«Dass ich eine 40-Stunden-Woche habe und mich abends mit freiem Kopf und gutem Gewissen meiner Familie widmen kann, ist für mich mehr wert als ein möglichst hoher Lohn», sagt Bruno Clerici, Anlageberater in Genf. Familienzeit und die Möglichkeit, sich auch mal um Angehörige kümmern zu können, sind schon lange im Personalreglement der ABS verankert. Katrin Wohlwend von der Nachhaltigkeitskommunikation hat beim zweiten Kind noch zwei Monate Elternzeit «angehängt». Mitarbeiterinnen, die zum Zeitpunkt der Geburt mindestens zwei Jahre bei der ABS tätig gewesen sind, erhalten sechs Monate bezahlten Urlaub und können bis zu sechs weiteren Monaten unbezahlt Urlaub nehmen. Den Vätern gewährt die Bank 20 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub, der sich auf Wunsch mit bis zu neun Monaten unbezahltem Urlaub ergänzen lässt.
Alle fünf Jahre gewährt die ABS den Mitarbeitenden einen Jubiläumsurlaub von vier Wochen. Diese Zeit nutzen viele, um einen Traum zu verwirklichen oder sich weiterzubilden. «Mein Mann und ich wollten schon lange einmal die Westküste Frankreichs bis nach Südfrankreich mit dem Fahrrad erkunden. Weil das auch für mein Französisch wertvoll war, hat auch die ABS etwas von meinen Ferien», erklärt Andrea Gerber aus dem Rechnungswesen mit einem Schmunzeln. Olivier Schott, Leiter Anlageberatung Romandie, hält fest: «Ich war lange bei Grossbanken tätig. Als ich meinen früheren Kolleginnen und Kollegen erzählte, dass ich sechs Wochen am Stück für einen Traum einsetzen kann, waren alle neidisch.»
Der Wunsch nach Teilzeitarbeit ist bei der ABS keine Karrierebremse. Als Tanja Reuter und Nicole Bardet in die Geschäftsleitung berufen wurden, konnten sie ihr Teilzeitpensum beibehalten. Beide haben junge Kinder, die sie auf diese Weise weiter mitbetreuen konnten. Die Flexibilität ist gegenseitig. In der aktuellen Phase der neuen organisatorischen Ausrichtung haben die beiden Frauen einen Weg gefunden, ihr Pensum vorübergehend aufzustocken. Zahlreiche Mitarbeitende in der ABS pflegen nebst ihrer Berufung bei der ABS eine weitere Leidenschaft. Das ist oft auch für die ABS ein Gewinn. So hat sich Judith Schär, Leiterin Vorsorgestiftungen, zur Heilpflanzenfachperson mit Diplom ausbilden lassen. «Die Natur und die natürliche Heilkraft der Pflanzen haben mich schon immer fasziniert. Sobald es das Arbeitspensum zulässt, werde ich mich teilzeitlich den Heilpflanzen und meinem Permakultur-Garten widmen.» Auch Lernende können von der Haltung der ABS profitieren. «Dass ich bei der ABS eine Sportlehre machen kann, ist mega!», sagt Lisa von Arx, die bei den Wizards Bern Burgdorf Unihockey spielt. «Bei der U19-WM in Polen haben mich Mitarbeitende der Bank sogar mit einem Cheerleader-Motivationsvideo überrascht.»
Für Zufriedenheit und Wohlbefinden sei aber nicht nur die Zeit neben der Arbeit entscheidend, sagt Astrid Blunschi, Verantwortliche für Personal und Organisationsentwicklung: «Wir arbeiten rund 80 000 Stunden bis zur Pension. Da sollte sich jede und jeder von uns überlegen, wofür wir diese Zeit einsetzen. Denn die kann man nicht wie Geld ansparen und später nutzen. Wenn ich etwas Sinnvolles tue, trägt das zu meinem Wohlbefinden bei. Für mich war das eine entscheidende Motivation, zur ABS zu kommen.»
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