Netto Null

Die Erderwärmung muss auf maximal 1,5 Grad über vorindustriellem Niveau begrenzt werden. Dafür müssen wir unsere CO2-Emissionen auf netto null senken – und zwar schnell. Aber (wie) schaffen wir das?
Titelbild: Claudine Etter

Moneta #3-2019
Editorial

Netto null – aber wie?

Dank der streikenden Jugendlichen verstehen zunehmend auch Erwachsene, was die Wissenschaft schon lange sagt: Die Erderwärmung muss auf maximal 1,5 Grad über vorindustriellem Niveau begrenzt werden. Das erreichen wir nur, wenn wir unsere CO2-Emissionen auf netto null senken – was bedeutet, dass wir auf das Fördern und Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas verzichten und zusätzlich sehr viel CO2 wieder aus der Atmosphäre holen. Aber wie können wir künftig leben, wohnen, arbeiten, reisen und dabei ohne fossile Energien auskommen? Mit anderen Worten: Wie dekarbonisieren wir unsere Wirtschafts- und Lebensweise?
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In dieser moneta sprechen wir mit verschiedenen Persönlichkeiten, die sich intensiv mit dieser Frage beschäftigen. Beispielsweise mit Martin Neukom: Der grüne Politiker wurde im Frühjahr überraschend in den Zürcher Regierungsrat gewählt. Als kantonaler Baudirektor ist er auch verantwortlich für klimapolitische Massnahmen und gilt als Hoffnungsträger der Klimabewegung. Oder mit Ivo Wallimann-Helmer, der als Klima- und Umweltethiker an der Universität Freiburg erforscht, wie die einschneidenden Klimaschutzmassnahmen, die jetzt notwendig werden, sozial gerecht und mit unseren freiheitlichen Errungenschaften vereinbar sein können.
Rein technisch wäre netto null machbar, ist Christian Zeyer vom Verband Swisscleantech überzeugt. Er vertritt die wachsende Zahl jener Schweizer Unternehmen, die auf eine CO2-neutrale Zukunft hinarbeiten. Zwei von ihnen porträtieren wir in dieser moneta: Energie 360°, den Zürcher Gasanbieter, der seit Kurzem auf erneuerbare Energien setzt, und Younergy, ein Solarpionier aus der Romandie, der jetzt die Deutschschweiz erobert und Hunderte von Einfamilienhäusern mit Solarenergieanlagen ausrüstet.

Besonders freut mich, dass in dieser moneta auch eine Vertreterin und ein Vertreter der Klimajugend zu Wort kommen: Anika Brunner und Dominik Waser diskutieren mit Martin Rohner und Michael Diaz von der ABS über die klimapolitische Verantwortung der Banken, über Kohle- und Erdölinvestitionen, Divestment – und darüber, was die ABS noch besser machen kann.

Katharina Wehrli,
Redaktionsleiterin moneta

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