Der Holzbau boomt und gilt sogar als Verbündeter in der Bewältigung der Klimakrise. Aber das meiste in der Schweiz verbaute Holz stammt aus unbekannten Wäldern im Ausland. Was bedeutet das?
Der Wald ist mehrfach unter Druck – auch in der Schweiz. Was lässt sich dagegen tun?
Illustrationen: Claudine Etter
Weltweit wurden in den letzten 30 Jahren rund 420 Millionen Hektar Wald abgeholzt – eine Fläche, die etwa hundert Mal so gross ist wie die Schweiz. Hauptgrund für die Zerstörung ist die Ausbreitung der (industriellen) Landwirtschaft, welche die globale Nachfrage nach Palmöl, Rindfleisch, Soja oder Kaffee bedient. Die EU kämpft dagegen mit einem neuen Gesetz: Es verbietet den Import von Produkten, die zur weltweiten Abholzung oder Schädigung von Wäldern beitragen. Voraussichtlich wird die Schweiz mit einer ähnlichen Gesetzgebung nachziehen. Solche Fortschritte sind so erfreulich wie dringend, denn wir brauchen den Wald heute mehr denn je – als CO2-Speicher, der die Klimaerwärmung bremst, als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, als Schutzmantel, der die Erde vor Austrocknung und Erosion bewahrt.
Der Holzbau boomt und gilt sogar als Verbündeter in der Bewältigung der Klimakrise. Aber das meiste in der Schweiz verbaute Holz stammt aus unbekannten Wäldern im Ausland. Was bedeutet das?
Durch den Massenkonsum von Rindfleisch, Soja- und Palmölprodukten fördern wir die Abholzung tropischer Regenwälder. Die EU gibt mit einem neuen Gesetz Gegensteuer. Eine Auslegeordnung in zehn Fragen und Antworten.
Der Wald gilt vielen als Inbegriff der Natur, des Ursprünglichen und Unberührten. Ein Streifzug durch die Geschichte zeigt aber, wie Menschen den Wald schon seit Jahrtausenden prägen.
Auch in der Schweiz gerät der Wald immer mehr unter Druck, vor allem durch die Klimaerwärmung. Was passiert da genau – und was stärkt den Wald? Ein Gespräch mit dem Leiter der Abteilung Wald beim Bundesamt für Umwelt, Michael Reinhard.
Bäume «schlucken» beim Wachsen CO2 und speichern es im Holz. Hätten wir damit einen effizienten Hebel in der Hand, um die Emissionen zu senken? Eine Geschichte von grossen Ideen und noch grösseren Flächen.
Um geschlagenes Holz zu ernten, dringen im Mittelland schwere Maschinen in die Wälder vor. Nicht so im aargauischen Suhrental. Dort arbeitet Revierförster Urs Gsell mit Methoden, die den Waldboden schonen.
Viele Kinder wachsen heutzutage in urbanen, verkehrsintensiven Umgebungen auf, ihre Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Dafür gibt es immer mehr pädagogische Angebote in der Natur. Warum insbesondere der Wald als Lern- und Entwicklungsort so wertvoll ist, weiss Eva Helg von den Waldkindern St. Gallen.
Für viele Käfer, Pilze und Spechte sind alte Bäume und abgestorbene Äste in Wäldern überlebenswichtig. Auf einem Spaziergang erklärt Waldökologe Thibault Lachat, weshalb das so ist und wie es um die Biodiversität im Wald steht.
Diverse Städte weltweit setzen auf gross angelegte Baumpflanzungen, um die Auswirkungen der globalen Erwärmung abzumildern. Die ehrgeizigen Aktionspläne scheitern jedoch an den unterschiedlichen Nutzungen und Interessen im öffentlichen Raum.
Die Heider Holzenergie AG versorgt fast ein ganzes Dorf mit Fernwärme aus Holz. Dieses stammt aus der Region, was die Anlage CO2-neutral macht. Die Alternative Bank Schweiz unterstützt den Betrieb seit mehr als zehn Jahren.
Ausländische Projekte im Bereich Klimaschutz und Biodiversität scheitern häufig an der Finanzierung. ABS-Verwaltungsrat und Nationalrat Gerhard Andrey will nun mit der Gründung einer nachhaltigen grünen Schweizer Investitionsbank Abhilfe schaffen.