Systemwandel - aber wie?

Von der Macht positiver Zukunftsvorstellungen über die Erfolge der Transitionsbewegung bis zur Verantwortung der Finanzindustrie.
Illustration: Claudine Etter

Moneta #2-2020
Editorial

Die Welt, von der wir träumen

Während wir angesichts der Gesundheitskrise fassungs- und orientierungslos waren, häuften sich bereits die Appelle, Plädoyers und Ideen für die Welt danach. Es ist spannend, zu sehen, was aus der Solidarität und den Erfahrungen aus der Krise entsteht.
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«Es gibt eine andere Welt, aber sie ist in dieser», meinte Paul Éluard. Tatsächlich gibt es diese andere Welt bereits. In der Schweiz entstehen seit vielen Jahrzehnten Tausende von eindrücklichen Beispielen für Alternativen in allen Bereichen. Frauen und Männer hinterfragen den Mythos vom grenzenlosen Wachstum und arbeiten am Aufbau einer menschlicheren Wirtschaft, mit der das ökologische Gleichgewicht besser gewahrt werden kann.

Andere versuchen, die Produktion und das Konsumver­halten unserer Haushalte, Unternehmen und Gemeinschaften zu verändern und einen sozialen und solidarischen Wandel herbeizuführen. Wieder andere kämpfen mit voller Kraft für die Demokratie, damit jede und jeder unsere gemeinsame Zukunft mitbestimmen und politische Vertreterinnen und Vertreter wählen kann, die ein freundliches Miteinander ­möglich machen. Ohne einen tiefgreifenden Wandel unseres Denkens wird jedoch keine Änderung des bestehenden Systems möglich sein. Die Geschichte unseres Verhältnisses zum ­Wachstum, zur Resilienz und zur Natur muss neu geschrieben werden. Alles könnte anders sein, doch es reicht nicht, nur daran zu glauben. Wir müssen jetzt unsere Energie, unsere Zeit und unser Geld investieren, um diese nachhaltigere, gerechtere und inklusivere Welt, von der wir träumen, zum Vorschein kommen zu lassen.

Muriel Raemy 
Redaktorin moneta
Artikel zum Thema

Alles könnte anders sein

Für einen Systemwandel brauchen wir die Vorstellung einer besseren Zukunft, davon ist der deutsche Soziologe und Autor Harald Welzer überzeugt. Der Spezialist für gesellschaftlichen Wandel sieht Gründe für Zuversicht. Der Diskrepanz zwischen unserem Wissen und unserem Handeln setzt er die produktive Kraft von Träumen entgegen.

19.06.2020 von Katharina Wehrli

Die Nationalbank redet den Klimawandel klein

Die Klimaerhitzung könnte zu einer Finanzkrise führen, die schlimmer wird als die von 2008, warnt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in einer Studie und fordert die Zentral­banken zu einem Strategiewechsel auf. Die Schweizerische Nationalbank investiert trotzdem weiterhin kräftig in Ölfirmen. 

19.06.2020 von Stefan Boss

Wo der Wandel beginnt

Immer mehr Quartiere und Gemeinden schliessen sich der Transitionsbewegung an. Ihre Bewoh­nerinnen und Bewohner zeigen, dass eine einfache und autonome Lebensweise mit Freiheit, Unabhängigkeit und Resilienz einhergeht.Wir haben uns mit Mitgliedern des Netzwerks Transition-­Initiativen in der Westschweiz unter­halten.

19.06.2020 von Muriel Raemy

Die Macht der Geschichten

Welche Erzählungen brauchen wir, um den Weg in eine bessere, gerechtere, weniger ausbeuterische Zukunft zu finden? Antworten geben Zukunfts­spezialisten wie Per Grankvist, der erste ­offizielle Geschichtenerzähler Schwedens, oder Andrew Hudson, ein Vertreter des neuen Science-­Fiction-Genres «Solarpunk».  

19.06.2020 von Roland Fischer

Wie sag ich’s dem Kinde?

Kinder für die Klimakrise und den Artenverlust sensibilisieren, ohne sie zu verängstigen: Das ist gar nicht so einfach – aber wichtig. Denn die Gefahr besteht, dass Angst und Depressionen mit fortschreitender Klimaerhitzung zunehmen.

19.06.2020 von Esther Banz
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Keine Zeit zu verlieren

Führen ganz verschiedene Wege in eine grünere, nachhaltige Welt? Im grünen Farbspektrum, von light über bright bis dark green, trifft man so ziemlich alles an, von grosser Zuversicht und Innovationsglaube bis zu sehr düsteren Perspektiven. Mit welchen Mitteln versuchen diese Bewegungen den Umschwung zu schaffen?

19.06.2020 von Roland Fischer
Artikel nur online

Die Klimakrise kommt in der Finanzwelt an


Beitrag der ABS

«Netto null» findet auch in der konventionellen Finanzwelt Resonanz. Doch die Herausforderungen sind gross, wie Ende Februar in Bern eine Konferenz der ABS und des WWF Schweiz aufzeigte. Viele traditionelle Geldhäuser geben den Schwarzen Peter weiter.

19.06.2020 von Pieter Poldervaart

« Ich gehe mit viel Dankbarkeit »


Beitrag der ABS

Martin Rohner, Vorsitzender der Geschäfts­leitung, ­verlässt die Alternative Bank Schweiz und übernimmt die operative Leitung der ­Global Alliance for Banking on Values. Ein ­Abschiedsgespräch.

19.06.2020 von Katharina Wehrli

Covid-19-Kredite:
Rasche Hilfe für ABS-Kundinnen und -kunden


Beitrag der ABS

Ein Bericht von Melanie Gajowski, Co-Leiterin des Bereichs Finanzieren und Mitglied der Geschäftsleitung der ABS, zum bisherigen Engagement der ABS im Rahmen des Covid-19-Kreditprogramms des Bundes.

19.06.2020 von Melanie Gajowski

Ein Fallschirm für den Pionier


Beitrag der ABS

Zu den Unternehmen, die über die ABS ­einen Covid-19-Kredit erhalten haben, ­gehört auch das Bio-Hotel Balance im Wallis. Seit 24 Jahren begleitet die ABS das ­pionierhafte Unternehmen und unterstützt es auch während der Corona-Krise.

19.06.2020 von Katrin Wohlwend

«Jeder Schritt in die richtige Richtung hat seinen Wert»

Der Theologe Ueli Wildberger hält ­einen Systemwandel für unbedingt notwendig. Glücken kann dieser ­jedoch nur, wenn er von einer breiten Basis getragen wird. Seit über ­einem halben Jahrhundert ­arbeitet Wildberger nun darauf hin – und ist immer noch voller Hoffnung.

19.06.2020 von Sara Winter Sayilir