Sarah Heiligtags Botschaften sind aufklärend und lösen zusammen mit den Bildern Mitgefühl für die Tiere aus – auch bei Menschen, die zuvor vielleicht bedenkenlos Fleisch, Milch, Käse und Eier konsumierten. Sie selbst ist in einem vegetarischen Haushalt aufgewachsen: «Es war klar, dass Tiere nicht zum Essen da sind. Was wir damals aber nicht realisierten: Dass in der Milch eigentlich auch ein totes Kalb liegt. Und im Ei tote männliche Küken.» Das habe sie erst während ihres Ethikstudiums begriffen. Jahre später, und inzwischen junge Mutter, absolvierte Sarah Heiligtag zusätzlich eine landwirtschaftliche Ausbildung, denn zusammen mit ihrem Partner, einem Umweltwissenschaftler, hatte sie bereits die Vision vom Hof Narr entwickelt: einem veganen, landwirtschaftlichen Betrieb und einem Lebenshof für Mensch und Tier. Mit der maximalen Freiheit im Namen. Dass sie dereinst zudem jüngere, aber auch gestandene Landwirte und Landwirtinnen darin unterstützen würde, ihre Betriebe umzustellen – das konnte sie damals noch nicht wissen. Den Hof Narr betreiben sie mittlerweile seit acht Jahren, mit Angestellten und Freiwilligen. Die erste Hofumstellung begleitete sie vier Jahre später, bald folgten weitere. Der Hof von Krapfs – sie haben auch
Kängurus und Strausse – ist Nummer 71.
Von Sarah Heiligtags Engagement zu hören, war in den letzten Jahren nicht schwierig: Als kompetent und sachlich argumentierende Initiantin der Hofumstellungsbewegung ist sie in den Medien eine viel beachtete Fachperson. Die Zuger Stiftung
NEB Tierschutz finanziert Sarah Heiligtags Beratungstätigkeit, denn: Höfe dabei zu unterstützen, einen gut durchdachten Lebenshof aufzubauen, sei die wichtigste Arbeit, die man für den Tierschutz leisten könne. Manchmal wird ihr Hof Narr auch als Gnadenhof bezeichnet – die Aktivistin korrigiert: «Das sind zwei verschiedene Konzepte. Beim Lebenshof geht es um das Leben von uns allen, Mensch und Tier, heute und morgen. Zukünftige Generationen werden genauso in die Überlegungen mit einbezogen wie geflüchtete Menschen. Es geht um einen Lebensstil, der möglichst gewaltfrei ist gegenüber allem Leben, und es geht um eine Produktion, die den Planeten, die Lebewesen und die Ressourcen schont. Mit Gnade hat das nichts zu tun, viel mehr mit Gerechtigkeit.»
Die Förderung durch NEB Tierschutz erlaubt Sarah Heiligtag auch, Bauern und Bäuerinnen bei der Hofumstellung unentgeltlich zu beraten. Auch unterstützt die Stiftung Betriebe in der Übergangszeit bei Bedarf zusätzlich.