Das Schweizer Waldgesetz sieht vor, dass die Waldfläche nicht abnehmen darf (siehe auch moneta 1-23 «Holz und Wald»), sprich: Rodungen müssen andernorts durch Aufforstungen kompensiert werden, meist wird dafür Landwirtschaftsland umgenutzt. Eine neue Studie der ETH Zürich und der Universität Bern kommt zum Schluss, dass die Kontrollmechanismen offenbar gut greifen: Obwohl der Wald im Mittelland unter Druck steht, bleibt die Waldfläche insgesamt stabil und nimmt im Alpenraum sogar zu. Mit dem geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien könnte sich die Situation allerdings zum Schlechten verändern. Denn Windräder, Fotovoltaik, Zufahrtsstrassen und Hochspannungsleitungen brauchen Platz – was mehr Rodungen als bisher nötig machen wird. Aber im Mittelland wird es, wie Studienautor David Troxler gegenüber SRF erklärte , zunehmend schwierig, für gerodete Flächen sogenannten «Realersatz» zu finden, wo kompensatorisch aufgeforstet werden kann. Deshalb besteht laut dem Agrarökonomen die Gefahr, dass künftig vermehrt von bestehenden Ausnahmeregelungen Gebrauch gemacht wird, um nicht aufforsten zu müssen. Was also tun, damit der Wald nicht unter dem Ausbau der Erneuerbaren leidet? Die Lösung liegt gemäss Troxler in vorausschauender Planung. Konkret schlägt der Experte vor, dass die Behörden frühzeitig Realersatzflächen bestimmen – beispielsweise in dem die Kantone überregionale Flächenpools anlegen, damit sie später bei Bedarf rasch und unbürokratisch aufforsten können.