«Es gibt zwei grosse Hürden: Menschen, die den Sinn nicht sehen, und fehlendes Geld.» So antwortet Peter Nardo auf die Frage, warum in der Schweiz Gebäude nur langsam ökologisch saniert werden. Zu langsam, will die Schweiz die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen. Peter Nardo leitet bei der ABS das Deutschschweizer Team der Immobilienfinanzierungen, und seine Einschätzung deckt sich mit jener von Studien zur selben Frage. Pro Jahr wird in der Schweiz rund ein Prozent der Gebäude saniert. Mindestens zwei Prozent müssten es sein, wenn das Land bis 2050 das Klimaziel netto null erreichen will. Denn Gebäude sind wahre CO2-Schleudern: In der Schweiz verursachen sie gut ein Viertel aller CO2-Emissionen.
Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass auch die ABS im Bereich der Immobilien Handlungsbedarf geortet hat. 2020 hat die Bank erstmals den CO2- Fussabdruck ihres Kreditgeschäfts ermittelt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Immobilienfinanzierungen, die 83 Prozent des Kreditvolumens ausmachen, für 94 Prozent der Emissionen aller Kredite verantwortlich sind 1. Die ABS hat sich deshalb ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2030 will sie die Emissionen all ihrer Finanzierungen auf netto null reduzieren. Ist das im Bereich der Immobilien machbar? Das Ziel könne gar nicht tiefer gesteckt werden, sagt Peter Nardo. Es sei höchste Zeit, sich auf den Weg zu machen. «Ich finde unser Vorhaben nicht ehrgeizig, sondern existenziell. Es gibt keinen Plan B!»