Die Diversifikation ist nicht dem Zufall geschuldet, sie folgt der aktuellen Entwicklung: «Das Sicherheitsbedürfnis nimmt ständig zu. Wir leben in einer Gesellschaft, in der immer weniger Risiken toleriert werden; daher vervielfachen sich die Gesetze und Vorschriften», erklärt Co-Geschäftsführerin Carole Zgraggen Linser. Ein Beispiel dafür sind die neuen Brandschutzvorschriften, die 2015 in Kraft getreten sind. Sie sind sehr streng und sehen insbesondere eine umfassendere Verantwortung von Bauherren und Baubeteiligten vor. Bei einem Neu- oder Umbau müssen also nicht nur alle Arbeiten koordiniert, sondern auch sämtliche Sicherheitsaspekte überwacht werden. Das ist schwierig. Die Firma Ecoservices, die heute rund 70 Prozent ihres Umsatzes im Bereich der Arbeitssicherheit und insbesondere der Baustellensicherheit erzielt, übernimmt diesen Teil der Aufgabe. «Eine Baustelle ist ein ganz besonderes Umfeld, in dem verschiedene ganz unterschiedliche Unternehmen aufeinandertreffen. Jedes hat sein Know-how, seine Prioritäten, seine Art, zu kommunizieren und zu arbeiten, was die Risiken vervielfacht. Unsere Aufgabe besteht darin, unsere Kunden beim Erfüllen ihrer rechtlichen Pflichten zu unterstützen», führt Carole Zgraggen Linser aus.
Ecoservices ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Das Unternehmen ist auf Grossbaustellen im Einsatz, wie seit 2011 auf der Bahnstrecke Cornavin–Eaux-Vives–Annemasse, am Bahnhof Lausanne oder bei der Kehrichtverbrennungsanlage Cheneviers (GE). Solche Grossaufträge verhalfen der Firma zu mehr Sichtbarkeit, was ihr wiederum neue Kundinnen und Kunden brachte. Entsprechend ist die Zahl der Mitarbeitenden von 16 im Jahr 2008 auf heute 36 angewachsen. Im gleichen Zeitraum hat sich der Umsatz von zwei auf vier Millionen Franken verdoppelt. «Seit 20 Jahren schreibt das Unternehmen schwarze Zahlen», freut sich Carole Zgraggen Linser. Vom wirtschaftlichen Erfolg profitieren auch die Mitarbeitenden, denn 30 Prozent des Gewinnes werden an sie ausgeschüttet.