Gut möglich, dass Greta Thunberg zum Verstehen des Klimawandels, seiner Ursachen, Zusammenhänge und weltweiten Auswirkungen auch die Publikationen von Zoï studiert hat – politisch Verantwortliche, Akteurinnen in Ämtern und der Wirtschaft tun das jedenfalls schon länger. Denn Zoï versteht es, komplexe Zusammenhänge in zugängliches Wissen zu übersetzen. Die 15 Mitarbeitenden des Umweltnetzwerks analysieren Umweltdaten und –wissen und stellen es in Form anschaulicher und attraktiver Publikationen zur Verfügung. Die Inhalte sind ernst, die Vermittlung auf besorgte, aber zugleich liebevolle Weise energisch und hoffnungsvoll – auch darin sind sich Zoï und Thunberg ähnlich. Der grosse Unterschied ist der, dass praktisch alle die junge Schwedin kennen – und fast niemand Zoï Environment Network. Letzteres hat damit zu tun, dass der Verein zwar für die Grossen arbeitet – die UNO, die Weltbank, die Schweiz und andere Regierungen, und dies auch sehr transparent –, aber stets im Hintergrund.
Gefunden haben sich die Gründerinnen und Gründer von Zoï, Otto Simonett, Nickolai Denisov und Claudia Heberlein, in Norwegen, als sie alle drei bei einem Ableger des Umweltprogramms UNEP der UNO arbeiteten. 2008 machten sie sich selbstständig – von Anfang an in der UNO-Stadt Genf. Die Geschäftssprache ist Englisch, die 15 Mitarbeitenden sind in der ganzen Welt zu Hause. Vereinspräsidentin ist noch bis Ende Jahr WOZ-Redaktorin Susan Boos.