Autonomie ist ein wichtiges Ziel des Programms. Doch am Anfang sei eine gewisse finanzielle Abhängigkeit unvermeidlich, denn die Leistungen des Programms und der Grundbedarf der Jugendlichen werden zumeist von der Sozialhilfe oder der IV finanziert, erklärt Timo Gähler: «Das Geld, das die Jugendlichen verdienen, geht deshalb direkt ans Sozialamt, das ihnen pro Monat 450 Franken zahlt. Davon müssen sie ihre Handykosten, Hygieneartikel, Snacks und Getränke bezahlen – und Zigaretten, falls sie rauchen. Für mehr reicht es kaum. Das Geld wird wöchentlich ausbezahlt, damit die Jugendlichen nicht schon in der Mitte des Monats pleite sind», sagt Timo Gähler. Wer etwas Grösseres, etwa einen Computer, brauche, werde beim Schreiben des Antrags unterstützt. Der Umgang mit Geld und insbesondere mit Rechnungen überfordere viele, sagt Gähler: «Wenn jemand in der Krise ist, kann es vorkommen, dass er oder sie lange keine Briefe öffnet, schon gar nicht Rechnungen. Die meisten bringen Schulden mit, wenn sie zu uns kommen. Und in jedem dritten Erstgespräch hören wir, dass er oder sie Bussen abbezahlen oder mit gemeinnütziger Arbeit abarbeiten muss. Wir unterstützten die Jugendlichen darin, bei ihren finanziellen Verpflichtungen den Überblick zurückzugewinnen und Entscheidungen zu treffen: Was kann ich bezahlen? Wo kann ich stunden? Wie kann ich etwas sparen?» Es passiere nicht selten, dass den jungen Menschen alles, was mit Geld zu tun hat, über den Kopf wachse, erklärt Gähler: «Manche haben es nie gelernt. Sie kennen die Zahlungsfristen nicht, haben noch nie ein Budget aufgestellt.»