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12.06.2024 von Pieter Poldervaart

«Nachahmerbanken wären toll»

Nach elf Jahren verlässt Sven Lidén den Verwaltungsrat der ABS. Er hofft auf neue Anlagegefässe – und auf Banken, die ebenfalls auf das ABS-Modell setzen.


Beitrag der ABS
Kurznachricht in Thema Global - Lokal

moneta: Sven, du tratst 2013 in den ABS-Verwaltungsrat ein. Welche Themen haben seither dominiert?
Sven Lidén Die Zeit war geprägt von Negativ- und Nullzinsen; wirtschaftlich zu arbeiten, war sehr anspruchsvoll. Und das in einer Bank, wo eigentlich alle wegen der Ideale und nicht wegen der Rendite dabei sind. Meine Rolle war unter anderem, meine Fachkompetenz im Bereich Anlagen einzubringen.

Wie unterscheidet sich die ABS heute von der Bank, die du 2013 antrafst?
Sie ist deutlich gewachsen und wirtschaftlich sehr gesund aufgestellt. Ebenso stabil sind die Gremien. Noch zu wenig getan hat sich aus meiner Sicht im Anlagengeschäft. Unser vor fünf Jahren lancierte ABS Living Values – Balanced Fund zeigt, dass Interesse an neuen Anlagegefässen besteht. Damit ein solches Vehikel überhaupt rentiert, braucht es 50 bis 100 Millionen Franken Einlagen. Aktuell sind wir bei rund 104 Millionen Franken – für eine Kleinbank wie die ABS ist das viel Geld.

Profitierst du von deiner Tätigkeit im ABS-Verwaltungsrat auch bei deinem Beruf als Vermögensverwalter?
Allerdings. Ich konnte dadurch bei meinen Tätigkeiten im Private-Equity-Bereich viel in Sachen nachhaltiges Anlegen ­einbringen. Damals war ESG in dieser Branche Neuland. 

Aber jetzt lässt du dich pensionieren und ziehst nach Graubünden?
Richtig. So mache ich im ABS-Ver­waltungsrat Platz für neue Personen und ­ermögliche den gestaffelten Rücktritt mehrerer langjähriger Verwaltungsratsmitglieder. Das Schönste für mich wäre, wenn es hinsichtlich Nachhaltigkeit bald echte Nachahmerbanken gäbe. 

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