Im indischen Bundesstaat Meghalaya, in den nordöstlichen Bergen gelegen, wird nach wie vor die traditionelle Matrilinearität praktiziert, diese ist sogar in der staatlichen Verfassung verankert. Der Besitz von Land und Vermögen liegt in den Händen der Frauen, die ihn für die gesamte Familie verwalten und ihn (vorwiegend) an ihre Töchter vererben. Bei den Khasi trägt die jüngste Tochter den offiziellen Titel ka Khadduh (Verwahrerin), verliehen von der Mutter, wenn sie kein weiteres Kind möchte. Sie erbt Haus und Land der Familie, ebenso den Schmuck ihrer Mutter, der oft schon seit Generationen weitergegeben wurde. Ältere Schwestern erwarten einen kleinen Anteil am Erbe, besonders wenn sie vor der Gründung eines eigenen «Hauses» stehen. Söhne werden dagegen kaum berücksichtigt, sie können höchstens auf einige bewegliche Güter wie Tiere hoffen, Land können sie keines erben.