2008 war der Weckruf. Damals stimmte eine Mehrheit der Stadtzürcher Bevölkerung dem Ziel zu, eine 2000-Watt-Gesellschaft zu werden. Für den Zürcher Gasversorger Energie 360° (ehemals Erdgas Zürich) ein Signal: Man musste sich neu orientieren. Denn mit der Verbrennung von Gas wird CO2, das seit Jahrmillionen im Untergrund lagerte, in die Atmosphäre verbreitet.
Peter Dietiker, Experte für erneuerbare Energie bei Energie 360° und seit einem Jahr verantwortlich für den Geschäftsbereich Energie, sitzt in seinem Büro beim Bahnhof Zürich Altstetten, die Rollläden unten, denn draussen ist es heiss, und erzählt, wie sich das Unternehmen schon einmal neu erfinden musste.
Am Anfang war es Kohle
Ursprünglich war das «Zürcher» Gas deutlich umweltschädlicher, denn man produzierte es mittels Kohlevergasung, vor den Toren der Stadt. Anfang der 1970er-Jahre wurde diese Art der Gasproduktion überflüssig: Eine durch die Schweiz führende internationale Erdgas-Transitleitung wurde eröffnet, Erdgas Zürich konnte sie anzapfen und wandelte sich dadurch vom Produzenten zum reinen Gasversorger. «Das war die erste grosse Umstellung und ökologische Verbesserung», sagt Dietiker. «Erdgas löste das dreckige Gas aus Kohle ab.»
Aber weil auch Erdgas nicht erneuerbar ist, wurde 2008 mit der 2000-Watt-Abstimmung klar: Zürichs «Gäseler» würden sich ein weiteres Mal umstellen müssen – dieses Mal nicht wegen einer schönen Gelegenheit, sondern weil alles andere nicht nachhaltig wäre.