Mit einer auf Wachstum basierenden Wirtschaft zerstören wir Menschen unsere Lebensgrundlagen. Das wissen wir schon lange – dennoch hören wir nicht damit auf. Einer der Gründe ist, dass es im aktuellen System Wachstum braucht, damit es genügend Arbeitsplätze gibt. Auch unsere Sozialwerke sind vom Wirtschaftswachstum abhängig, denn sie werden über die Erwerbsarbeit finanziert (was mit ein Grund ist, weshalb menschliche Arbeit teuer ist). Für die Wirtschaftswissenschaftlerinnen Irmi Seidl und Angelika Zahrnt ist klar, dass die Wirtschaft wachstumsunabhängig werden muss und es das Sozialsystem aus seiner starken Abhängigkeit von der Erwerbsarbeit zu lösen gilt. Zudem brauche es ein breiteres Verständnis von Arbeit – eines, das neben der Erwerbs- unter anderem auch die Sorge- und die Freiwilligenarbeit beinhaltet. Aber viele Fragen sind noch offen, denn die Rolle der Arbeit wurde bisher im Kontext eines Systemwechsels noch kaum debattiert. Deshalb haben die beiden Herausgeberinnen weitere Wissenschaftlerinnen verschiedener Disziplinen eingeladen, für dieses Buch Zusammenhänge aufzuzeigen und zukunftstaugliche Konzepte vorzustellen. Teilzeitarbeit gehört dazu, eine AHV-Revision wie sie jetzt zur Abstimmung steht, definitiv nicht. (eb)