Hunderte von Frauen aller Generationen beteiligen sich an der Organisation des
Frauenstreiks vom 14. Juni – mit einem gemeinsamen Ziel: einen Schritt vorwärtszukommen. Der nationale Anlass wird von kantonalen Streikkollektiven sowie Gruppen auf Gemeinde- und teilweise sogar auf Quartierebene getragen. Frauen mit zum Teil sehr unterschiedlichen politischen Einstellungen haben gemeinsam das
Manifest für den diesjährigen Streik herausgegeben. Es umfasst 19 Punkte und thematisiert unter anderem Lohnungleichheit, sexuelle Gewalt, das unfaire Rentensystem oder die Geschlechterstereotypen, die unser Schulsystem prägen. Verlangt wird beispielsweise, dass Hausarbeit in allen Sozialversicherungen anerkannt wird und die Arbeitszeit für alle reduziert wird, damit familiäre und soziale Verantwortung geteilt werden kann. Kurz und gut, das Manifest fordert einen tief greifenden gesellschaftlichen Wandel. «Ich kämpfe natürlich aus meiner Perspektive als Mutter und Angestellte im Spitex-Pflegedienst», sagt Emilie Donzallaz. «In diesem Bereich arbeiten hauptsächlich Frauen in Teilzeit. Ihre Männer arbeiten Vollzeit, auch wenn einige sich wünschten, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Unsere Löhne sind tief, und unsere Renten werden minimal sein. Wir arbeiten gratis für die Familie und die Gesellschaft. Wir sind wütend!»