Quecksilber ist ein Schwermetall, das bei Zimmertemperatur flüssig ist. Deshalb wurde es ursprünglich als lebendiges oder «keckes Silber» bezeichnet, woraus sich sein Name ableitet. Noch vor rund 30 Jahren verwendete man es in der Schweiz zum Beispiel in Fiebermessern oder als Legierung in Zahnfüllungen (Dentalamalgam). Da Quecksilber sehr giftig ist, sind solche Anwendungen heute bei uns tabu. Gefährlich ist der Stoff vor allem, wenn er direkt mit der Haut in Berührung kommt oder seine Dämpfe eingeatmet werden. Grossen Risiken setzen sich etwa Menschen aus, die Quecksilber im Kleinbergbau für die Gewinnung von Gold verwenden – es hat die Eigenschaft, den feinen Goldstaub zu binden.
Vor sieben Jahren einigten sich 140 Staaten in Genf auf das internationale Quecksilber-Übereinkommen. In Anlehnung an eine japanische Stadt, in der es ab den 1940er-Jahren schwere Quecksilbervergiftungen gab, heisst sie auch Minamata-Konvention. Dieses erste Umweltabkommen des 21. Jahrhunderts enthält freiwillige und zwingende Massnahmen und nimmt alle Vertragsstaaten in die Pflicht. Deshalb war es Vorbild für das zwei Jahre später in Paris beschlossene Klimaabkommen (vgl. Interview mit Franz Perrez).