Die Genossenschaft begab sich auf die Suche nach der Finanzierung. Der Kanton gewährte ihr ein Darlehen von 700 000 Franken auf 25 Jahre, der Dachverband Wohnbaugenossenschaften Schweiz gab eine Million mit gleicher Laufzeit, die Stadt sprach 196 000 Franken auf dreissig Jahre. Dazu kamen die Genossenschaftsanteile und private Darlehen, doch es galt immer noch, eine Bank zu finden, welche die restlichen 6,4 Millionen ausleihen würde. «Wir wollten mit einer Bank arbeiten, deren Philosophie mit unseren ökologischen, ethischen und gesellschaftlichen Vorstellungen in Einklang steht», betont Yves Froidevaux. Damit waren die traditionellen Grossbanken aus dem Rennen, und es gab nur noch eine Handvoll Anbieter. Die ABS kam schnell ins Spiel: «Mehrere Genossenschafter haben ihr Konto bei der ABS und kannten sie bereits. Doch vor allem teilt sie im Gegensatz zu anderen Banken die Werte, die uns wichtig sind. Sie ist langfristig und nicht auf Spekulation ausgerichtet. Wir sprechen dieselbe Sprache! Bei der ABS fühlten wir uns sofort verstanden», fasst er zusammen.
Die Gespräche begannen 2015, doch die Bank musste den Enthusiasmus schnell dämpfen. Es fehlte an Eigenkapital. «Wir hatten den Genossenschaftsanteil auf 2000 Franken festgesetzt. Das ist sehr tief, doch die Idee war, wirklich die Durchmischung zu fördern», erläutert Froidevaux.
Die Genossenschafter versuchten schliesslich erneut, ihr Projekt zu redimensionieren, doch es war unmöglich, weitere Abstriche zu machen, ohne auf wesentliche Punkte zu verzichten. «Wir zogen sogar in Betracht, zwei zusätzliche Geschosse zu bauen, doch dazu hätte das ganze Verfahren neu aufgerollt werden müssen: die Planauflage, der Wettbewerb usw. Das hätte den Baubeginn um fünf bis zehn Jahre verzögert.» Die Verzögerung hätte das Projekt gefährden können, denn seit 2011 hatten bereits fünf Familien, die zu den Initiantinnen und Initianten gehört hatten, das Handtuch geworfen – glücklicherweise waren aber auch neue Genossenschafterinnen und Genossenschafter dazugekommen. Es blieb nur eine Lösung: den Preis für die Genossenschaftsanteile zu erhöhen. «Wir einigten uns schliesslich auf 7000 Franken pro Genossenschaftsanteil. Das ist viel mehr, als wir anfänglich vorgesehen hatten, doch es blieb im Vergleich mit ähnlichen Genossenschaftsprojekten vernünftig», bekräftigt Froidevaux. Die Wohnungsgrössen sind glücklicherweise unterschiedlich genug, um eine gewisse soziale oder zumindest altersmässige Durchmischung zu gewährleisten. Die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner – bisher dreissig Erwachsene und zehn Kinder – sind zwischen 2 und 72 Jahre alt. Dazu werden noch weitere kommen, denn eine 3-Zimmer-Wohnung und ein Studio suchen zurzeit noch Abnehmerinnen oder Abnehmer. Interessierte bitte melden! Auch ein Eintrag auf der Warteliste lohnt sich, denn die persönliche Wohnsituation kann sich schnell ändern.