Das kleine Dorf Braggio im Kanton Graubünden ist wegen seiner Lage auf einer Terrasse hoch über dem Talgrund des Calancatals fast autofrei. Anders als die bekannteren autofreien Orte wie Zermatt oder Wengen, profitiert Braggio dabei wirtschaftlich aber nicht vom Skitourismus. Gäste erreichen Braggio nur über zwei Wege – mit der selbst zu bedienenden Luftseilbahn oder zu Fuss. Dort angekommen, finden sie vor allem: Ruhe, Natur und den kleinen Agrotourismusbetrieb der Familie Berta. Über viele Umwege fand Agnese Berta in den 1980er-Jahren aus der Deutschschweiz nach Braggio. Die damals 29-Jährige wollte sich die Chance, in Braggio ihren eigenen kleinen Betrieb mit 20 Ziegen aufzuziehen, nicht entgehen lassen. Der kleine Landwirtschaftsbetrieb wuchs, Agnese lernte ihren Ehemann Luciano kennen, und sie gründeten in Braggio eine Familie.
Einige Jahre später schuf sich die Familie ein zweites wirtschaftliches Standbein und baute den Agrotourismus in Braggio auf. Agrotourismus bedeutet, Ferien in einer ländlichen Umgebung zu verbringen und dabei den landwirtschaftlichen Betrieb nah mitzuerleben. Bereits 2010 wurde die Familie Berta Kundin der Alternativen Bank Schweiz, als Agnese eine passende Finanzierung für ihr Mehrzweckgebäude suchte. Dieses dient als Kurs- und Verpflegungslokal für Seminare von Firmen, Yogaklassen und anderen Gruppen. Heute ist der Familienbetrieb bereits in die Hände der nächsten Generation übergegangen.